"Wenn die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson ist und die Renaissance jüdischen Lebens ein großes Glück für dieses Land […], dann muss dessen Verteidigung ganz niederschwellig
ansetzen: in den Schulen.“ (Judith Lembke, F.A.Z., 21.10.2023).
Mehrere Klassen und Kurse des Pelizaeus-Gymnasiums nutzten in den letzten Wochen die Gelegenheit, mit Uriel Kashi, einem Reiseleiter, Historiker und Pädagogen, der mit seiner Familie in Jerusalem lebt, über die aktuelle Lage in Israel zu sprechen. Die Schülerinnen und Schüler erhielten durch die Gespräche mit Uriel Kashi die Möglichkeit, ihr Wissen zu erweitern, ihre Vorstellungen zu hinterfragen und das aktuelle Geschehen zu kontextualisieren.
Am 7. Oktober 2023 überfiel die islamistische Terrororganisation Hamas Israel. Dabei wurden mehr als 1.200 Menschen ermordet, mehr als 5.400 Menschen verletzt und 240 Menschen als Geiseln in den Gaza-Streifen verschleppt.
In seinem Online-Vortrag bot Uriel Kashi den Schülerinnen und Schülern zunächst einen umfassenden Überblick über den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023. Er beschrieb die historische und politische Entwicklung der Region und stellte die zentralen politischen und militanten Akteure vor, von denen einige außerhalb Israels oder des Gazastreifens agieren. Im zweiten Teil des Vortrags berichtete Uriel Kashi von seinen persönlichen Eindrücken der jüngsten Ereignisse und diskutierte aus israelischer Perspektive verschiedene mögliche Entwicklungen des Krieges in den kommenden Wochen. Im Anschluss hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, Uriel Kashi Fragen zu stellen und mit ihm zu diskutieren. Sie waren dankbar, sowohl einen analytisch-abwägenden als auch persönlichen Eindruck eines Menschen vor Ort von den Geschehnissen zu bekommen. Gerade vor dem Hintergrund ihrer Verunsicherung durch widersprüchliche, teils propagandistische Beiträge in den Sozialen Medien waren die Schülerinnen und Schüler froh, persönliche Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Sie fanden es sehr gut, dass ein so aktuelles Thema im Unterricht behandelt wird und man mit einem Zeitzeugen vor Ort sprechen konnte. Auch Schülerinnen und Schüler, die aus familiären Hintergründen das Thema anders bewerten, lobten, dass Uriel Kashi auf ihre Nachfragen einging und für Diskussionen offen war. Insgesamt wünschten sich viele, aktuelle Themen vermehrt in den Unterricht einzubeziehen.
Text und Foto: Fr. Lettermann