Was machen Schülerinnen des Pelizaeus-Gymnasiums an der Hildegardis-Schule in
Bochum?
Wir, sechs Schülerinnen der PDLA-AG, besuchten am 19.11.2024 in Begleitung von Frau
Große-Bley und Herrn Gehlen die Hildegardis-Schule, um dort an einem Treffen mit dem
französischen Autor Azouz Begag teilzunehmen. Er erzählte uns von der
Migrationsgeschichte seiner Eltern und was ihn zum Schreiben bewegt hat. Dabei war es
ihm wichtig, zu betonen, dass das Lesen und Schreiben von Büchern für ihn Freiheit
bedeutet („livre“ = „libre“). Das lässt sich darauf zurückführen, dass seine Eltern selbst
Frankreich nie als Heimat ansahen, weshalb sie nie die Sprache erlernten.
Doch was ist überhaupt PDLA und was hat es mit dem Treffen zu tun?
Der PDLA (Prix des Lycéens Allemands) ist ein bundesweiter Literaturwettbewerb, bei
dem Schüler:innen aus Deutschland als literarische Jury fungieren, indem sie unter drei
aktuellen französischsprachigen Jugendromanen einen Preisträger auswählen. In unserer
AG lesen wir während des Schuljahrs die drei Romane und tauschen uns, betreut von Frau
Große-Bley und Herrn Gehlen, über unsere Leseeindrücke aus. Anschließend wählen wir
unseren Favoriten aus und treffen uns dann gemeinsam mit den PDLA-AGs anderer
Schulen in NRW zur Landesjury im Institut Français in Düsseldorf. Am 11.11.2024 hatten
wir bereits Gelegenheit, in einer Videokonferenz die französische Autorin Lucile de
Pesloüan kennenzulernen, deren formal sehr innovativer Vers-Roman „Une année pour
toujours“ ebenfalls im diesjährigen Programm des PDLA steht.
Ein weiteres der aktuell nominierten Bücher ist der Roman „Né pour partir“ von Azouz
Begag, in dem die Reise des jungen Flüchtlings Kali Sow von Guinea nach Frankreich
beschrieben wird. Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten. Azouz Begag hat als
etablierter Autor den Roman gemeinsam mit Sow verfasst und ihm so eine literarische
Stimme verliehen.
Es hat uns allen sehr große Freude gemacht, Azouz Begag in Bochum persönlich
kennenzulernen, Einblicke in seine Lebensgeschichte und in sein literarisches Schaffen
zu erhalten und ihm Fragen stellen zu können.
Wir freuen uns auf die weiteren gemeinsamen Lektüren und die noch bevorstehenden
Treffen mit den Autor:innen des Projekts.
Text: Melina Wasser u. Leonie Vogel, Bilder: Hr. Gehlen