Kunststoffe sind in aller Munde (sogar wörtlich: schauen Sie sich mal Ihre Zahnpasta genauer an!), kriegen aber gegenwärtig eher schlechte Schlagzeilen. Viele herkömmliche Kunststoffe stellen die Umwelt vor große Probleme, sind aber zugleich aus der Welt des 21. Jahrhunderts kaum wegzudenken – machen Sie einmal die Probe aufs Exempel, lassen Sie Ihre Augen durch Ihre nähere Umgebung schweifen und identifizieren Sie alles, was dort aus synthetischen Polymeren gemacht ist! Die Entwicklung neuer, umweltfreundlicher Verfahren in der Synthese und Verarbeitung von Kunststoffen ist daher eine der großen Herausforderungen an die Wissenschaftler und Ingenieure der Zukunft.
Grund genug also, dass die Kunststoffe Thema im Chemieunterricht sind. Und Grund genug, mit dem Leistungskurs Chemie der Q2 den AK Kunststofftechnik an der Universität zu besuchen und sich die technische Verarbeitung von Kunststoffen in der Praxis anzuschauen.
Die Ingenieure setzen dort an, wo die Chemiker aufhören: wenn der Kunststoff als Granulat vorliegt. Der nächste Schritt ist die Mischung der Komponenten (Compoundierung): dazu verwendet man sog. Doppelschnecken, die dafür sorgen, dass alle Bestandteile homogen und im richtigen Verhältnis zur weiteren Verarbeitung gelangen können. Wie es weiter geht, hängt dann vom gewünschten Produkt ab. Der Leistungskurs konnte sich z.B. von der unglaublichen Leistungsfähigkeit einer großen, millionenteuren Spritzgussmaschine überzeugen, die innerhalb von Sekunden die Kunststoffteilchen in neue Formen umschmilzt. Solche Einzelteile können dann durch Kleben aneinandergefügt werden, z.B. durch Wärme oder Ultraschall. Den Höhepunkt und Abschluss unseres Besuchs bildete schließlich das Blasen einer Kunststofffolie, wobei die Schüler selbst den Prozess steuern konnten.
Einen herzlichen Dank an Frau Westhues und ihre Kolleginnen und Kollegen vom AK Kunststofftechnik für die Möglichkeit, sie mit dem (scheidenden) LK zu besuchen!
Bilder gibt es auf unserer Galerie-Seite!
Text und Bilder : Hr. Dr. Eckel