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Geschichtsschüler*innen lernen, erinnern und gedenken an vergessenen Orten der Shoah in Polen

Zum zweiten Mal fuhr eine Gruppe von 24 Schüler*innen der EF nach Warschau und Ostpolen, um sich dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte zu widmen.

In Warschau begab sich die Gruppe durch den Besuch des Jüdisch-Historischen Instituts mit dem Ringelblum-Archiv und einen geführten Stadtrundgang auf Spurensuche im ehemaligen jüdischen Ghetto.

Anschließend fuhr die Gruppe nach Lublin weiter. Dort setzten sich die Schüler*innen mit der Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung in der Stadt selbst und in deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagern des von den deutschen Besatzern errichteten Generalgouvernements auseinander. Sie beschäftigten sich mit Biografien von Opfern, denen so ein Name und ein Gesicht gegeben wurde. Im Kontrast dazu stand der Werdegang einzelner Täter*innen, deren Motive und Handlungsspielräume diskutiert wurden. Die Niederlegung von Rosen an selbst gewählten Orten auf dem ehemaligen Lagergelände in Majdanek ermöglichte den Schüler*innen ihrem individuellen Gedenken Ausdruck zu verleihen.

Besonders fordernd war die Tagesfahrt zu dem ehemaligen Durchgangsghetto Izbica und zur Gedenkstätte des ehemaligen Vernichtungslagers Belzec, bei der die Gruppe fachkundig von Wieslaw Wysok, dem stellvertretenden Direktor des Staatlichen Museums Majdanek, begleitet wurde. Den Abschluss bildete der von den Lehrkräften durchgeführte Stadtrundgang in Lublin zu aktuellen Formen der Erinnerungskultur.

Die Reflexion der Gedenkstättenfahrt zeigte, wie sehr die Schüler*innen sich inhaltlich und emotional mit der Thematik auseinandergesetzt haben.

Finanziell wurde die Gedenkstättenfahrt gefördert aus KJP-Mitteln des Bundes. Wir bedanken uns herzlich beim aktuellen forum e. V. für die Unterstützung bei der Organisation der Gedenkstättenfahrt und bei Mateusz Matuszyk als Teamer.

Text: Fr. Große-Bley, Fr. Lettermann, Hr. Nowatzki, Fotos: Fr. Lettermann