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Alpine Climate Summit 2022

Pele Team an der Dortmunder Hütte (von Angelina Rose)

Gleirsch Alm - Nachhaltige Almwirtschaft (von Angelina-Sophie Schlegel)

Wanderung

Wanderung

Kartenkunde auf dem Gletscher (von Martin Hinkelmann)

Gletscherschmelze des Gurgler Ferners (von Hilal Grünes)

Kleingruppe auf dem Gurgler Ferner (von Martin Hinkelmann)

Kleingruppe auf der Mittleren Guslarspitze auf 3.128m (von Angelina Rose)

Komplette Gruppe des Alpine Climate Summit (von André Baumeister)

Erkenntnisse zum Hintereisferner (von Angelina Rose)

Sonntag, 19. Juni 2022 – 03:15 Uhr: trotz früher Stunden herrschte Aufbruchsstimmung in Paderborn. 18 Schülerinnen und Schüler von der EF bis zur (ehemaligen) Q2 machten sich gemeinsam mit Frau Rose und Frau Eidhoff auf große Reise mit dem Ziel, den Klimawandel hautnah erleben zu können und unter wissenschaftlicher Leitung den Klimawandel im geographischen Raum zu untersuchen.

Unter der Leitung von Herrn Dr. André Baumeister, Gründer von FRAM Science & Travel Lehrbeauftragter der Ruhr- Universität Bochum, sowie DAV-Bergwanderleiter, wurde uns dies ermöglicht. Sein Ziel, auch den jüngeren Generationen aufzuzeigen, dass ein bewusster Umgang mit unserer Natur und unserem Heimatplaneten notwendig ist, wurde erfüllt. Wir haben erlebt, wie der Klimawandel immer mehr den Alpen schadet und in der Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum und vier anderen Schulen aus NRW und Berlin ein ganz neues Bewusstsein für unsere Umwelt geschaffen.

Eine Reise im Sinne der Nachhaltigkeit

Mit Bus und Bahn ging es nach München, wo wir auf die anderen 30 Schüler und Schülerinnen und ihre Lehrer und Lehrerinnen trafen. Gemeinsam machten wir uns von München aus auf in ein neues Abenteuer.

Erstes Ziel war die Dortmunder Hütte auf 1950 Metern im Kühtai. Erschöpft von der langen Fahrt und den neuen Eindrücken und dennoch glücklich angekommen zu sein, genossen wir das wunderschöne Panorama von der Dortmunder Hütte aus und lernten unsere Weggefährten der kommenden Woche besser kennen. Nach ersten Besprechungen und einem leckeren Abendessen fielen wir alle müde und glücklich ins Bett.

Am zweiten Tag ging es auf die Gleirsch-Alm und in gemischten Gruppen haben wir uns mit dem typischen Klima in den Alpen sowie der Vegetation auseinandergesetzt und auch neue Freundschaften geschlossen. Nach einer Auswertung unserer Ergebnisse wurden wir in drei verschiedene Gruppen für unsere Hüttentour eingeteilt, die am nächsten Tag zu unterschiedlichen Wandertouren zu unterschiedlichen Gletschern aufbrechen sollten.

Nachdem am nächsten Morgen jede Gruppe im Ötztal an verschiedenen Stellen ins Hochgebirge verabschiedet wurde, begann für die folgenden drei Tage eine große Wanderung. Für eine Gruppe ging es beispielsweise von Obergurgel aus, durch die wunderschöne Landschaft, zur Langtalereckhütte auf 2480 Meter. Hier trafen einst noch die Gletscher Gurgler Ferner und Langtaler Ferner aufeinander – heute kann man bloß noch erahnen, wo die Gletscher einst lagen. Auf der Hütte lernten wir, wie man Karten richtig liest und erschlossen uns selbst den Weg zu unserem nächsten Ziel: die Fidelitashütte auf 2883 Metern. Am nächsten Tag ging es die ca. 400 Höhenmeter nach oben, unser ständiger Begleiter hierbei waren dunkle Wolken und Regen, doch unsere Laune war dennoch hervorragend. Oben auf der Selbstversorgerhütte angekommen waren wir alle erschöpft und müde, doch der Tag war dennoch nicht zu Ende. Nachdem wir aus dem Gletschersee Wasser geholt hatten und Herr Dr. André Baumeister für uns Nudeln gekocht hat, saßen wir noch lange beisammen und tauschten Geschichten und Erfahrungsberichte aus. Anschließend wurde das Bettenlager bezogen und sich auf den kommenden Tag gefreut. Nächster Morgen: strahlender Sonnenschein – es wurde sich dick mit Sonnencreme eingeschmiert und schon ging es ab auf den Gletscher. Wir kartierten den Gurgler Ferner mithilfe von GPS- Geräten stellten fest, dass er in den letzten fünf Jahren enorm an Höhe, Breite und Länge verloren hat – Folgen des Klimawandels. Geschockt von dem Rückgang ging es für unsere Gruppe wieder auf die Langtalereckhütte und wir beschäftigten uns mit der Vegetation und fanden heraus, dass sich die Pflanzen aufgrund der Erderwärmung immer weiter in Richtung Gipfel verschieben, damit sie ihr Überleben sichern können.

Nach drei Tagen voller atemberaubender Eindrücke, neuen geschlossenen Freundschaften und einem neuen Bewusstsein für unsere Umwelt, trafen wir im Universitätszentrum Obergurgl wieder auf die anderen zwei Gruppen und tauschten uns lange und ausführlich über unsere Erfahrungen aus. Wir waren erstaunt, was die anderen Gruppen erlebt hatten.

Ein Abschluss mit einer tiefgreifenden Erkenntnis

An unserem letzten gemeinsamen Tag besuchten wir Sölden und machten auch einen Abstecher auf den Rettenbachferner, um ein Skigebiet zu besichtigen. Wir konnten sehen, wie der Mensch in den Naturraum der Alpen eingreift, diesen immer mehr überformt und zerstört, aber auch wie viele Arbeitsplätze und Existenzen von dem Tourismus abhängen. So stellten wir uns die Frage „Inwiefern lässt sich der Alpenraum zukünftig nachhaltig nutzen?“. Nach einer langen und hitzigen Debatte kamen wir zu dem Schluss, dass uns die Alpen Vieles lehren können, wie z.B. eine Almwirtschaft, die Nutzungsgrenzen akzeptiert, und ein sanfter Tourismus auf den Hütten, der einem aufzeigt, auf was es eigentlich ankommt: ein sicheres Dach über dem Kopf zu haben, mit Essen versorgt zu werden und mit lieben Menschen Gemeinschaft zu erleben. Diese Erkenntnis zeigte uns, dass es definitiv Möglichkeiten gibt, um in Zukunft definitiv nachhaltiger zu handeln und zu leben. Wenn wir möchten, dass die nachfolgenden Generationen auch noch die Alpen in ihrer natürlichen Schönheit erleben können, muss diese Erkenntnis und das gewonnene Wissen über die Möglichkeiten zu einem nachhaltigen Leben als Orientierung für unser aller Handeln dienen.

So ist eine wunderschöne Woche mit vielen neuen Erfahrungen, einer Menge an neuem Wissen und einem ausgeprägten Umweltbewusstsein zu Ende gegangen. Aber nicht nur dies haben wir mitgenommen, als wir wieder in Obergurgl die Heimreise angetreten sind. Als Bonbon haben wir außerdem tolle neue Freundschaften und Kontakte mit nach Hause genommen.

Wenn ihr euch jetzt fragt, was wir sonst noch so erlebt haben auf unserer Tour durch die Ötztaler Alpen, dann bleibt gespannt, denn wir wurden von einem Reporter der taz begleitet (Link zum taz Artikel s.u.) und auch ein Videograph war mit auf unserer Reise und hat jeden unserer Schritte begleitet. Freut euch auf eine tolle Reportage!

Ein großes Dankeschön an alle, die dies möglich gemacht haben

Abschließend möchten wir uns dafür bedanken, dass uns die Chance gegeben wurde, an dem Alpine Climate Summit 2022 teilzunehmen. Danke an Frau Rose und Frau Eidhoff, die uns begleitet haben und durch die wir die Möglichkeit hatten, in so großer Teilnehmerzahl teilzunehmen. Außerdem einen herzlichen Dank an Herrn Dr. André Baumeister und seine Studenten und Studentinnen, die das Projekt ins Leben gerufen und umgesetzt haben. Es hat uns die Chance gegeben, den Klimawandel hautnah zu erleben und zu begreifen. Ein weiterer großer Dank gilt unseren Sponsoren System Vertrieb Alexander GmbH, WestfalenWind, WestfalenWeser und dem Förderverein unserer Schule, die uns finanziell großzügig unterstützt haben. DANKE! Es war großartig!

Weitere Eindrücke und Bilder finden sich unter folgenden Links:

Instagram: https://www.instagram.com/pelegreenteens/?hl=en

taz Artikel: https://taz.de/Klimakrise-im-Hochgebirge/!5877253/

Youtube: https://youtu.be/Ao0KIdZfc2g

Text: Mimi Mosch